Hof Medewege
1993 wurde am Medeweger See in Schwerin der Hof Medewege von den Familien Jahn und Weiß gegründet. Seit der Gründung wird hier biologisch-dynamisch gewirtschaftet und der Betrieb hat sich im Laufe der Zeit zu einer vielfältigen Hofgemeinschaft entwickelt. Hof Medewege ist seit Juli 2015 Demonstrationsbetrieb des ökologischen Landbaus, und die Gärtnerei seit 2019 Konsultationsbetrieb im ökologischen Landbau. Mittlerweile steht schon die zweite Generation mit Philip Weiß, Sarah Friedrichsen und Jule Jahn in den Startlöchern zur Übernahme der Landwirtschaft. Neben Ackerbau und Milchkühen findet man bei uns auch Schweine und Hühner, sowie eine Gärtnerei, Bäckerei, Obstanbau, ein Hof-Café, Ferienwohnungen und einen Hofladen.
In Zahlen
• Gesamtfläche 310 Hektar mit
• 220 Hektar Ackerland und
• 90 Hektar Grünland,
• 70 Milchkühe der Rasse altdeutsches Niederungsrind
• Angler Sattelschweine
• 1000 Legehennen
Ackerbau
Die Gärtnerei trägt mit der Vermehrung von Saatgut und dem Anbau historischer Gemüsearten zur Wiederentdeckung und Erhaltung der gewachsenen Vielfalt unserer Kulturpflanzen bei. Mit der Kreislaufwirtschaft ernähren wir unsere Rinder, deren Mist und Jauche oder Gülle wieder auf den Flächen verteilt, zu Humusmehrung auf dem Ackerland führt. Die Fruchtfolge beinhaltet zweijähriges Kleegras, gefolgt von Winterweizen und -gerste als Winterung. Die Sommerung ist ein Gemenge aus Hafer, Ackerbohne und Leindotter. Abschließend folgt Roggen mit Klee als Untersaat. Damit schließt sich der Kreislauf. Durch diesen Mischanabau erreichen wir eine Diversifizierung auf dem Acker. Die Ackerbohne ist eine Leguminose für eine sehr gute Bodengare. Die gereinigte Bohne ist wertvolles Eiweißfutter. Hafer ist eine Gesundfrucht, keine Wirtspflanze für Getreidekrankheiten und dadurch die perfekte Vorfrucht. Leindotter (auf der roten Liste der gefährdeten einheimischen Nutzpflanzen) verschließt durch seine großen Blätter die Bodenoberfläche, verhindert Verdunstung und übermäßigen Bewuchs von Beikräutern. Im Mai bis Juli ist seine Blüte für zahlreiche Insekten und Bienen wertvolle Nahrung. Der Gemengeanbau kommt vor allem mit wechselnden Witterungsbedingungen sehr gut zurecht. Wasserschutz: Hof und Felder liegen im Trinkwasser-Schutzgebiet. Unser Ökolandbau trägt aktiv zum Gewässerschutz bei. Die sehr geringe GV/ha verhindert effektiv eine Überdüngung. Seit vielen Jahren wird in Kooperation mit dem Imker ein sieben Hektar großer Blühstreifen am Ackerrand angelegt.
Tierhaltung
Wir halten 70 Milchkühe der alten Nutztierrasse Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind. Diese Rasse hat eine eher niedrige Milchleistung, belohnt uns dafür aber mit Robustheit und Genügsamkeit. Die Kühe werden von Mitte April bis Ende September auf der Weide gehalten und kommen zweimal zum Melken und anschließendem Fressen in den Stall. Dort haben sie einen eingestreuten Liegebereich für Ruhepausen und einen großen Auslaufbereich. Ein Mischwagen verteilt Kleegrassilage, Heu oder Kartoffeln, sowie altes Brot von der Mühlenbäckerei gleichmäßig in den Futtertrog. So ist garantiert, dass keine Kuh um ihre Ration kämpfen muss. Ein Bulle läuft in der Milchkuhherde mit. Natürlich behalten unsere Kühe ihre Hörner. Unsere Angler Sattelschweine stehen in einem Offenfrontstall und sind unsere Resteverwerter. Damit schließt sich auch hier wieder der Medeweger Kreislauf. Fast 1.000 Legehennen halten wir in zwei mobilen Hühnerställen. Regelmäßiger Ortswechsel bieten den Hühnern immer wieder neuen, begrünten Auslauf. Im großen Hühnerstall halten wir die Hybridrasse Lohmann Braun, bei denen die Hennen viele Eier legen. Im kleinen Hühnerstall halten wir die Zweinutzungsrasse Coffee & Cream, „das Ökohuhn von Morgen“, eine Initiative der Anbauverbände Demeter und Bioland. Bei der Zweinutzungsrasse setzen Henne und Hahn moderat Fleisch an, so dass die Hahnenküken nicht getötet werden müssen. Die Hennen legen ausreichend Eier. Um das Leben von Bruderhähnen an anderen Orten zu ermöglichen, wird mit jedem verkauften Ei ein finanzieller Beitrag geleistet. Ein ausreichendes Platzangebot in allen Bereichen und ein ständiges Angebot hochwertiger hofeigener Futtermittel sorgt für eine gute Gesundheit und hohe Leistungsbereitschaft der Tiere.
… und mehr
Der Kulturverein organisiert Führungen in Zusammenarbeit mit den Medeweger Betrieben zu besonderen Schwerpunkten und Themen, als Überblick zur gesamten Hofgemeinschaft, aber auch individuelle Angebote für besondere Anlässe. Der Kulturverein lädt zu Seminaren und Vorträgen in den Kultursaal ein. Das jährliche Hoffest lockt ca. 4.000 interessierte Besucher auf den Hof. Auf unserem Kinderbauernhof können viele Gäste und Gruppen Landwirtschaft erleben und selber tätig werden.
Das Hofmagazin, ein Printmedium erscheint viermal jährlich und enthält Rezepte, Termine und Artikel über das aktuelle Hofgeschehen. In den sozialen Medien sind wir auf Facebook und Instagram vertreten. Das Bundeministerium für Ernährung und Landwirtschaft arbeitete mit uns für die Kampagne #UnsereErnteUnserEssen. Ganz neu wird demnächst ein Beitrag vom Regionalmarketing Westmecklenburg folgen: @hoeraufdeinherz.mecklenburg. Auch unser eigener Account @hofmedewege findet viel Beachtung.
Mit der 2017 gegründeten SoLawi, einer solidarische Landwirtschaft, verändern wir einen Teil der ursprünglichen Vermarktungsform. Die Mitglieder können Lebensmittel von Gärtnerei, Landwirtschaft, Obstbau und Imkerei beziehen. Hierbei wird der Kunde vom Konsumenten zum Mitgestalter der nachhaltigen und sozialverträglichen Landwirtschaft.
Auf unserer Internetseite kann man sich einen sehr guten Überblick über den Gesamthof verschaffen und Beiträge zu den einzelnen Betrieben lesen.
www.hof-medewege.de
Hof Medewege OHG
Hauptstraße 11-15
19055 Schwerin