Der Höllnhof
Der Höllnhof in Bönebüttel am Stadtrand von Neumünster ist seit 1594 in Familienbesitz und wird seit 1991 nach biologisch dynamischen Grundsätzen bewirtschaftet. 1994 erfolgte die Demeter-Anerkennung.
Dirk und Barbara Kock-Rohwer gehören zu den Pionieren, die noch belächelt wurden, als sie ihren Betrieb umstellten. Und der Anfang war alles andere als leicht. Das Umfeld reagierte mit Unverständnis, der Altbauer zweifelte am Erfolg, der Buchführer riet von der Umstellung dringend ab. Anfänglich konnte die Milch nur zum konventionellen Preis verkauft werden. Erst ab 1999 konnte Dirk Kock-Rohwer als Mitbegründer der Nordlichter Milch AG endlich einen Milchpreis mit Bio-Zuschlag realisieren.
In Zahlen
• 230 Hektar (95 Hektar eigen und 135 Hektar Pacht)
• davon 100 Hektar Ackerland,
• davon 100 Hektar Dauergrünland,
• 25 Hektar Wald,
• 75 Milchkühe (schwarzbunte und rotbunte)
• ca. 90 Nachzuchttiere (Kälber, Jungrinder, Bullen, Färsen)
Schwerpunkte
• Acker- und Futterbau und Milchvieh
• Acker- und Gemüsebau mit Fruchtfolge: 1. Kleegras (3-jährig), Roggen, Dinkel, Sommergerste-Lupine-Gemenge oder Roggen-Wintererbse, Hafer und Untersaat 2. Kleegras (2-jährig), Sommerweizen, Dinkel, Ackerbohnen oder Sommergerste-Lupine-Gemenge, Hafer und Untersaat
Tierhaltung
• 1 Großvieheinheit (GV)/ha wird angestrebt.
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75 Milchkühe, schwarzbunte und rotbunte
• 6500 kg Milch bei 1300 kg Schrot
• 30 Färsen, 40 weibliche Jungrinder, viele Kälber, 16 Bullen, Schwein
Aufstallung
• Tretmist-Laufstall mit ca. 50 cm Gefälle, mit Liegebuchten und betoniertem Auslauf, direkter Zugang zu Weideflächen, gebaut in 1995. Erhöhter Stallbereich dick mit Stroh eingestreute Liegefläche
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• 2016 Fertigstellung eines neuen Stalls mit Liegebuchten, der dem Bedürfnis der Kühe nach „Privatsphäre“ mit Liegebuchten nachkommt sowie mit einem Gitter, durch das Kühe und Kälber Kontakt haben können, die nach den ersten 3 Wochen getrennt wurden.
Fütterung
• Hofeigen: Silage, Kraftfutter aus Hafer, Roggen-Wintererbse-Gemenge oder Sommergerste-Lupinen-Gemenge
Unsere Bedingungen
Durchschnittliche Jahresniederschläge: 820 mm
Durchschnittliche Bodenpunkte: Sand (18-24), lehmiger Sand (35-45)
Bodenarten: Hohe Geest, Sand, sandiger Lehm
Seine langjährigen Erfahrungen auch an umstellungswillige Berufskollegen weiterzugeben, ist Dirk Kock-Rohwer in den letzten Jahren ganz besonders wichtig geworden. Inzwischen berät der Agraringenieur zwei Höfe in der näheren Umgebung und unterstützt sie tatkräftig bei der Umstellung auf Bio. Seit vielen Jahren besuchen Fachschüler der Landwirtschaftsschule Rendsburg seinen Betrieb, um praktische Einblicke in die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise zu erhalten. Außerdem „wirtschaften“ morgens ganz kleine Menschen im Stall und in den Gärten: Die Waldorfkindergärtnerin Wally Petersen betreut in ihrem Bauernhofkindergarten am Höllnhof Kinder von 3 bis 6 Jahren.